Tourenleiter*innen des ADFC Kreis Unna erkunden Industriekultur
Die einmal im Jahr stattfindende Tourenleiter-Tour war wieder eine gelungene Veranstaltung.
Wie schon im letzten Jahr hatte Udo Breda, Vorstandsmitglied und Organisator der Radtour, den Start wieder an den Freistuhl gegenüber des Dortmunder Hauptbahnhofs gelegt. Das Thema in diesem Jahr war die "Industriekultur des Ruhrgebiets". Um 10:00 Uhr setzten sich die 18 Teilnehmer bei bestem Radelwetter in Bewegung und fuhren zunächst zum Alten Hafenamt. Hier wie an den folgenden Haltepunkten vermittelte Udo, unter anderem mittels interessanter Schwarzweiß-Aufnahmen, einen kurzen Einblick in die Historie des jeweiligen Ortes. Weiter ging die Fahrt zur früheren Kokerei Hansa, wo bereits zwei Guides auf uns warteten. Eine knapp zweistündige Führung über das Gelände der riesigen Kokerei folgte. Viel Wissenswertes zum Ablauf der Koksherstellung und den vielen Nebenprodukten, aber auch zu den früheren Arbeitsverhältnissen, war zu erfahren. Im Anschluss fuhr die Gruppe durch den Rahmer Forst mit einem kurzen Stopp am Schloss Westhusen, heute eine exklusive "Seniorenresidenz". Wenig weiter im Ortsteil Bodelschwingh sahen wir uns die verbliebenen Gebäude der Zeche Westhusen mit einem der nur noch selten erhaltenen Malakowtürme an. Der Ortsteil hat seinen Namen vom Schloss Bodelschwigh, einer sehenswerten barocken Wasserburg, dem wir einen kurzen Abstecher widmeten. Interessant auch das in der Nähe liegende Erbbegräbnis der früheren Schlossbewohner. Der große Biergarten des bekannten Ausflugslokals "Tante Amanda" am Ortsrand von Westerfilde war die angemesse Lokalität für eine verdiente Mittagspause.
Der Nachmittag begann mit einer Fahrt über den Castroper Golfplatz zum Standort der früheren Zeche Vereinigte Germania in Marten, die heute aber kaum mehr auszumachen ist. Interessant die Tatsache, dass der frühere Förderturm dieser Zeche, ein sogenannter Doppelbock, heute als Wahrzeichen das Bergbaumuseum in Bochum ziert. Weiter verlief die Tour an der pittoresken Zeche Zollern in Bövinghausen vorbei bis zur letzten Station der Tour, dem Schloss Dellwig in Lütgendortmund. Endpunkt gegen 17:30 Uhr war wieder der Freistuhl am Dortmunder Hauptbahnhof.
Insgesamt wieder eine sehr gelungene Tour mit viel Abwechslung, trotz des vorgegebenen Themas, und was das Höhenprofil betrifft, durchaus ambitioniert. Auch für erfahrene Tourenleiter, die naturgemäß schon viel gesehen haben, hat diese Tour wieder Neues zu bieten gehabt. Als kleines Dankeschön für die umfangreich geleistetete Arbeit der Tourenleiter*innen in den Ortsgruppen des Kreises Unna, wird diese Veranstaltung auch im Jahr 2022 sicher wieder auf dem Programm stehen (AA).