Maßnahmen der Stadt Unna widerspricht verabschiedeten Mobilitätskonzept
Auf der Hansastraße wird ein Radweg auf kurzer Distanz auf den Fußweg gelegt. ADFC stellt Antrag auf Rückverlegung.
Seit über zwei Jahren häufen sich beim ADFC Beschwerden über verbotene Be- und Entladevorgänge durch einen Autotransporter auf einem ausgewiesenen Fahrradweg auf der Hansastraße in Richtung Unna-Massen in Höhe der Hansastraße 101. Nach mehrfachen Hinweisen an die Verwaltung wurde das verkehrswidrige Verhalten nicht vermehrt kontrolliert und geahndet, sondern es fand nun eine Ummarkierung im Umfeld des anliegenden Autohauses statt.
Statt eines durchgängigen Radwegs wurde nun der Gehweg in einen gemeinsamen Geh- und Radweg umgewidmet. Auf dem ehemaligen Radweg wurde zudem eine Be- und Entladezone errichtet. Radfahrende müssen nun für gerade mal knapp 100 Meter auf den ehemaligen Gehweg verschwenken und wieder zurück auf den Radweg wechseln, damit die Entladevorgänge auf dem ehemaligen Radweg stattfinden können. Der Wechsel zurück auf den Radweg findet dann auch noch direkt auf Höhe der Ausfahrt des Autohauses statt, was eine zusätzliche Gefahrenquelle erzeugt, die vorher nicht da war.
Durch die Änderung werden Radfahrende in Konflikt mit noch schwächeren Verkehrsteilnehmer:innen gebracht, obwohl die Gefahr weder von der einen, noch von der anderen Verkehrsart ausgelöst wird. Zusätzlich ist die Markierung der Verschwenkung völlig kontraintuitiv, da eine bauliche Verschwenkung des Radwegs durch eine farbliche Markierung versucht wird aufzulösen.
Die Umwidmungsmaßnahme verstößt damit gegen die erst vor kurzem beschlossenen Grundsätze zur Gestaltung von Verkehrsräumen im Mobilitätskonzept der Stadt Unna. Dort wird die Hansastraße als Hauptroute definiert, in denen die Führungsform eines Radwegs von besonderer Bedeutung ist. Die unzureichend gekennzeichnete Verschwenkung und die unnötige Vermischung von Verkehrsarten erzeugen statt einer Verbesserung nur eine weitere Verkomplizierung der ohnehin mangelhaften Verkehrswege für den Radverkehr.
Im Masterplan selbst heißt es sogar auf Seite 41 wörtlich, dass eine ”Mittel- bis langfristig Trennung von Fuß- und Radverkehr” anzustreben ist. Daher ist es völlig schleierhaft, warum die Verwaltung diese Maßnahme jetzt noch umsetzt. Auch innerhalb des ADFC bekommen wir immer wieder von den Schwierigkeiten auf gemeinsamen Geh- und Radwegen mit.
Eine Trennung der Verkehrsarten ist daher geboten – insbesondere dann, wenn die notwendige Breite für eine gemeinsame Nutzung gar nicht gegeben ist.
Der ADFC Unna stellt daher den Antrag an die Stadt Unna, den alten Zustand wiederherzustellen und die illegalen Be- und Entladetätigkeiten zu ahnden. Die Entladung kann sehr gut auf dem sehr großen Gelände des Autohauses stattfinden.