Ghostbike: 250 Menschen nahmen Abschied von Alesja (16 Jahre)
10 Tage nach dem tödlichen Unfall an der Kurt-Schumacher-Straße in Lünen haben viele betroffene Bürger Abschied von der verunglückten Alesja genommen.
Alesja wurde am 25. März auf dem Weg zur Schule mit dem Fahrrad von einem LKW überrollt und verstarb noch an der Unfallstelle.
Der „Silent Ride“ startete am 4.4. um 16 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz in Lünen. Hier hatte sich bereits eine große Menschenmenge angesammelt. Neben dem ADFC Lünen zeigten auch ADFC-Freunde aus Werne, Bergkamen und Kamen ihre Solidarität. Auch etliche Schülervertreter des Gymnasiums Altlünen drückten ihre Betroffenheit aus. Alesja war an jenem unglücklichen Vormittag auf dem Weg zum Unterricht. Insgesamt 250 Radler fuhren geschlossen zur Unfallstelle.
Angeführt wurde die symbolträchtige Kolonne von Marc Frieling (ADFC Lünen). Er transportierte ein weiß gestrichenes Fahrrad – das „Ghostbike“ – auf einem Fahrradanhänger, der hinter seinem Lastenrad angekoppelt war. Begleitet und abgesichert wurde die Fahrraddemonstration von motorisierten Polizisten.
An der Unfallstelle angekommen, wurde das Ghostbike inmitten der dort bereits von Bürgern eingerichteten Gedenkstätte aufgestellt. Das Ghostbike soll tagtäglich auf die Gefahren für Radfahrer im Straßenverkehr hinweisen. Dieses vierte Ghostbike in Lünen soll eine Mahnung sein für mehr gegenseitige Rücksichtsnahme im Straßenverkehr.
Nach einer Schweigeminute ergriff Marc Frieling noch einmal das Wort. Es gebe nach so einem Unfall nur Verlierer. Dies betrifft auch den LKW-Fahrer, der jetzt mit diesem Ereignis leben muss. Und neben Trauer und Schmerz mische sich auch Wut. Jeder Mensch auf einem Fahrrad sei ein Leben, das geschützt werden muss. Dieser Schutz muss Vorrang haben vor dem Fluss des motorisierten Verkehrs, der nach wie vor oberste Priorität in Lünen geniesst.